Die Corel Graphics Suite

Vorwort

Ich finde, dass die Corel Graphics Suite eine ganze Menge kann und arbeite gern mit den Programmen, die darin enthalten sind. Zwar schiele ich hin und wieder nach Photoshop rüber, aber da ich bisher alles, was ich mir an Grafiken vorstellen kann auch mit Corel realisieren konnte, gab es noch nicht so recht einen Grund auf Photoshop umzusteigen, zumal der Preis auch ziemlich schockt und man sich dieses Programm nicht mal eben so leisten kann.

In grauer Vorzeit hatte ich sowohl Photoshop als auch Corel auf dem Rechner laufen, beide aber wohlgemerkt in vorsintflutlichen Versionen. Damals bin ich da ganz unbedarft rangegangen und habe mich aber irgendwie mit Corel sofort anfreunden können, während Photoshop mir ein bisschen unsympathisch war und blieb. Ich fand es unübersichtlicher und schwerer zu bedienen. So bin ich denn bei Corel hängen geblieben. Das Image von Corel hat sich in den 10 Jahren ich denen ich es kenne leider etwas zum Nachteil gewandelt. Vor mehr als 10 Jahren war Corel DAS Grafikprogramm schlechthin und wurde auch von großen Werbeagenturen benutzt. Dann kam die Hype auf Photoshop. Oft lese ich im Netz dass diese oder jene Grafik „corelig“ ausschaue und kann mir bis heute nicht erklären woran man das erkennt. Das würde mich aber wirklich mal interessieren, da ich es nicht wissen kann weil ich Photoshop nicht habe und mir auch die Zeit fehlen würde mich in PS so reinzuarbeiten, dass ich mit diesem Programm genauso virtuos umgehen kann wie mit Corel und somit erst dann in der Lage wäre einen objektiven Vergleich zu ziehen.

Andererseits gibt es sicherlich auch Menschen, die sich nur mit Photoshop auskennen und gerne wüssten was Corel denn so alles drauf hat. Und deswegen mal hier einen kleinen Beitrag von mir, der Auskunft über die Corel Graphics Suite geben soll und die Funktionen, die ich an diesen Programmen besonders gut kenne und schätze.

Der Inhalt der Graphics Suite :

Der Lieferumfang der Corel Graphics Suite (11) besteht aus :

  • Corel Photopaint
  • Corel Draw
  • Corel Rave
  • Corel Trace
  • Duplexing Wizard
  • Fonts
  • Cliparts
  • Fotos

Die beiden stärksten Anwendungen in der Suite sind Corel PHOTOPAINT und Corel DRAW

Mit Draw erstellt und bearbeitet man vektorbasierte Grafiken. Photopaint ist ein Programm für pixelbasierte Bilder, also zum Bearbeiten von z.B. digitalen Fotos, kurzum : ein Fotobearbeitungsprogramm.

Als drittes, oft nicht beachtetes Tool, ist Corel RAVE eine Software, mit der man animierte Gifs und sogar Flash-Animationen erzeugen kann.

Corel TRACE bietet erweiterte Funktionsmöglichkeit beim Umwandeln von pixelbasierten Bildern in Vektorgrafiken. Man kann damit zwar bessere Ergebnisse erzielen als z.B. mit dem in Photopaint unter den Effekten vorhandenem Feature „Überzeichnen“ und „Kontur“, jedoch bleibt das Ergebnis oft hinter den Erwartungen zurück und eine Nachbearbeitung ist in jedem Falle notwendig. Die besten Ergebnisse erzielt man wohl indem man sich das Foto in Draw importiert, auf eine Ebene legt und durch händisches Überzeichnen auf einer zweiten Ebene mit dem Linientool eine Vektorgrafik daraus macht. Sollte es mit einem anderen Programm besser gehen, dann wäre ich für eine Mitteilung dankbar.

Der DUPLEXING WIZARD ist ein Tool für den manuellen Duplexdruck, also Vorder- und Rückseite eines Blattes bedrucken. Da ich dieses Tool noch nie gebraucht habe, kann ich dazu leider auch nicht viel sagen. Es ist schon manchmal etwas schwierig auf einem herkömmlichen DINA4 Drucker z.B. Heftvorlage zu drucken, die Vorder- und Rückseiten hat. Mir schwant, dass der Duplexing-Wizard da helfen könnte, ich bin mir aber nicht sicher und wie weiß ich auch nicht. Aber da ich meine Drucksachen ohnehin bei professionellen Anbietern drucken lasse, ist das für mich auch nicht so wichtig.

Auf den CDs befindet sich zudem noch eine Clipart-Sammlung, zahlreiche Schriftarten und einige, sehr schöne Fotos in unterschiedlichen Formaten. Die Cliparts sind jedoch in den neueren Versionen (z.B. bei Version 11) nicht mehr so ausgefallen wie in den älteren Versionen.

Die Funktionen von Corel Draw im Einzelnen

  • Arbeiten mit Layern (Ebenen)
  • Über den Objektmanager kann man so viele Ebenen erstellen wie man für eine Grafik braucht. Alle Ebenen können mit eigenen Namen versehen werden und wahlweise auf

    sichtbar oder unsichtbar,
    druckbar oder nicht druckbar,
    bearbeitbar oder nicht bearbeitbar

    eingestellt werden.

    In der Praxis kann man damit sehr gut und übersichtlich arbeiten. Die Ebenentechnik ist für mich das wichtigste Feature.

  • Alle vektorbasierten Grafiken, die mit Draw erstellt werden lassen, sich in zahlreiche pixelbasierte Bildformate zur weiteren Bearbeitung nach Corel Photopaint exportieren.
  • Allen Objekten, die mit Draw erzeugt werden kann man …
    … einen Umriss zuweisen oder auch nicht
    … einen Schatten geben
    … unterschiedliche Arten von Transparenzen zuweisen.
    … einfarbig oder mit Farbverläufen füllen
    … mit allen möglichen Bitmap-Mustern füllen (kacheln)
  • Ähnlich wie bei Flash kann man sich Symbole selber und in einer Symbolbibliothek ablegen. das brauche ich allerdings nur selten und habe ich wenig Erfahrung damit.
  • Die Konturen von Objekten können in einem frei wählbaren Abstand und Anzahl, entweder außen oder innen, verdoppelt werden.
  • Mit „Extrudieren“ kann man räumliche Konturen erzeugen.
  • Mein liebstes Feature ist der Powerclip. In beliebige Formen (z.B. Herz, Kreis, Blume … etc.) lassen sich Inhalte wie z.B. ein Foto einfüllen, ohne dass man das Foto dafür exakt zuschneiden müsste. Eine grobe Skalierung reicht.
  • Außerdem lassen sich noch Rollovers erstellen, die ich jedoch auch nur selten benutze, weil es hierzu sicherlich bessere Möglichkeiten gibt. Rollovers sind interaktive Objekte, die ihr Aussehen ändern sobald man darauf klickt. Man kann im Draw das Aussehen für die drei Zustände „normal“ – „darüber“ – „angeklickt“ festlegen. Corel fügt dann ein Javascript ein …
  • Bezüglich der Positionierung von Objekten kann man fast so gut navigieren wie mit einem CAD System. Objekte lassen sich pixelgenau auf der Ebene vergrößern, verkleinern, drehen und verschieben. Übrigens lassen sich autocad Dateien im Draw öffnen, allerdings kann man dann nur bedingt was damit anfangen.
  • Oft gebraucht und sehr nützlich : Die Funktion „Formen“. Damit Objekte passgenau ein zusammenhängendes Bild ergeben ist es oft notwendig sie auf die Konturen anderer Objekte zuzuschneiden, sie mit anderen Objekten zu einem neuen Objekt verschmelzen zu lassen oder die Schnittmenge zu bilden. Dabei kann frei gewählt werden welche teile der Ausgangsformen erhalten bleiben und welche nicht. Ganz ähnlich funktionieren auch die unter Effekte anwählbaren Funktionen Linse und Hülle.
  • Ebenfalls bei mir sehr beliebt ist die Funktion Überblendung . Damit ist es möglich in Sekundenschnelle eine Strecke in einer frei wählbaren Anzahl von Teilstrecken gleichmäßig zu unterteilen oder das zu machen, was in anderen Programmen oft auch als „morphing“ bezeichnet wird. Ich kann beispielsweise einen Kreis in einer frei wählbaren Anzahl von Zwischenschritten in einen Stern verwandeln.
  • Auch erwähnenswert erscheint mir die umfangreichen Textformatierungsmöglichkeiten. Alle Buchstaben und Wörter bzw. deren Abstände sind skalierbar. Es gibt sowohl Mengentext als auch Text als Grafik. Darüberhinaus sind sämtliche Sonderzeichen importierbar und bearbeitbar. Das ist besonders im Hinblick auf die Symbolschriftarten interessant, denn über das Einfügen von diesen Symbolen als Vektorgrafik kann man sich oft wertvolle Zeit für Friemelarbeit sparen. Für die Rechtschreibung ist Thesaurus installiert und eine Textstatistik ist auch vorhanden. Text kann auch an Objekten wie z.b. eine Wellenlinie oder Ähnliches ausgerichtet werden.
  • Apropos Ausrichten – fast hätte ich es vergessen: Als wichtiges Instrument bei der Platzierung von Objekten in einem Layout stehen einem auch die Funktionen unter „Ausrichten und Verteilen“ zur Verfügung. Hiermit kann man bestimmen ob ein Objekt, welches sich wahlweise an der Seite selbst oder an einem übergeordneten Objekt orientiert, mittig, rechts, links bzw. oben, unten oder zentriert ausgerichtet werden soll. Außerdem sind auch verschiedene Verteilmuster wie z.B. gleichmäßiger Abstand von Objekten möglich

Und mit all dem ist es immer noch nicht genug. Es gibt noch ein paar kleinere Features wie z.B. die künstlerischen Medien, die verschiedenen Sorten von Strichen, die Formen wie Millimeterpapier, Stern, Polygon, Spirale, die interaktive Maschenfüllung und, und, und. Für einen ersten Überblick sollte diese Beschreibung jedoch mal reichen.

2 Gedanken zu „Die Corel Graphics Suite“

  1. Wenn mir mal einer erklären könnte, wie ich in meinen COREL_11 CD`s für die Verwendung von ClipArts nach eiem „Begriff“ suchen kann und auch bei einem Angebot dann von ca. 20 solcher Cliparts diese grafisch angezeigt bekommen könnte, um ggf. ein verwendbares auszuwählen, dann wäre auch ich einmal glücklich.
    Ein „Hin-und-wieder-Anwender“ sagt Danke

  2. Schau mal Fenster => Andockfenster => Skizzenbuch => Durchsuchen
    So geht’s jedenfalls in x3. Ansonsten gibt es ja auch noch das gedruckte Buch, in welchem alle Cliparts drin sind.

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