Die Blicke auf sich ziehen

Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten in das Thema Webdesign einzusteigen und je nachdem wen man fragt, sicherlich auch viele Tipps.

  • Du musst deine Seite suchmaschinenoptimieren, sagt der SEO.
  • Du musst Markteing betreiben, sagt der Werbefachmann.
  • Du musst interessant und lebendig schreiben, sagt der Texter.
  • Du musst interaktive Kommunikationsmöglichkeiten schaffen, sagt der Programmierer.

Es kommen immer mehr Dinge hinzu.
reiter_002.jpg

Überhaupt Besucher auf seiner Seite zu haben ist wichtig, aber was nutzen ganze Besucherherden, wenn diese nur über die Seite drübertrampeln und nicht bleiben?

Geht man mal davon aus, dass der Inhalt in Ordnung ist, kommt es hier darauf an, wie der Inhalt präsentiert wird. Bei der Anordnung und Ausgestaltung von Text- und Bildbereichen spielen nicht nur solche Dinge wie der goldene Schnitt eine Rolle, sondern auch eine Gestaltung, die das Leseverhalten der Besucher berücksichtigt.

In Zeitschriften sind die großen und wichtigen Werbeanzeigen meist auf der rechten Seite angeordnet, weil der Leser diese Seite nach dem Umblättern als erstes im Blick hat.

Auf einer Webseite jedoch kann man nicht blättern. Durch Blickbewegungsstudien fand man heraus, dass der Blick auf einer Webseite links oben beginnt, dann nach rechts schweift, diagonal nach wieder links, anschließend wieder waagerecht nach rechts.

augenblicke.jpgHier kennt man die Begriffe Fixation und Sakkade.

Während der Fixation ruht das Auge auf einem Punkt und das Gehirn ist in der Lage Informationen zu verarbeiten. Als Sakkaden bezeichnet man den Weg zwischen einer zur nächsten Fixation. Während einer Sakkade können keine Reize verarbeitet werden.

Fixationen sind unterschiedlich lang, die kürzesten reichen jedoch aus um emotionale Reaktionen auf ein Bild zu verarbeiten. Zum Erkennen und Verarbeiten von Text sind längere Fixationen erforderlich.

Demnach ist also zu empfehlen, dass wichtige Inhalte links oben platziert werden sollten.

Jedoch : Text allein, und sei er noch so richtig platziert und noch so flüssig getextet, verführt noch nicht zum Lesen. Es sind die Bilder, die in einem Bruchteil von Sekunden beim Betrachter eine emotionale Stimmung erzeugen, allen voran Signet und Key Visual. Sie sollen dafür sorgen, dass die Aufmerksamkeit geweckt wird und eine erste, sympathische Bindung entsteht. Gelingt dies, wird der Betrachter neugierig und lässt sich erst dann auf das Lesen von Text ein.

Es wird klar: Design ist nicht mit Kunst zu verwechseln. Kunst ist eine persönliche Ausdruckweise eines Künstlers, seine Art seine Empfindungen und Eindrücke darzustellen. Kunst reicht sich selbst und erfüllt keinen Zweck. Ob jemand das gebrauchen kann, steht nicht zur Debatte. Ein Gebrauchsgegenstand erfüllt jedoch immer einen Zweck – Design will helfen diesen Zweck besser zu erkennen und den Gegenstand damit gebrauchsfähiger zu machen. Das Design einer Webseite mit der folgerichtigen Anordnung von Bildern und Texten will dem Besucher dieser Seite die Informationen so präsentieren, dass er gut in der Lage ist diese schnell und sicher zu finden.

Der Satz „Form follows Function“ macht Sinn.

Quellen und Links zum Thema:
www.mikemitterer.at

Was ist ein Key_visual?
www.designguide.at
www.tsunamis.de

Die Kunst des Augenblicks
Eine Studie über die ich hier schon berichtete
www.frische-zitronen.de

Bildsprache Online-Ratgeber bei akademie.de von Jaqueline Esen (nur für Mitglieder)
www.akademie.de

Logo Design: Kleines Zeichen – große Wirkung (nur für Mitglieder)
Online-Workshop bei akademie.de von Brigitte Püttmann
www.akademie.de

Five Principles to Design By
bokardo.com

foto: pferde im Glaopp | fotolia | vlevelly 

1 Gedanke zu „Die Blicke auf sich ziehen“

  1. Pingback: Zitronen : Gesund und taeglich frisch auf frische-zitronen.de

Die Kommentare sind geschlossen.