Das smashing magazin hat einige minimalistische Designs herausgegriffen und im Webdesignblog wird diskutiert was davon zu halten ist. Ein Thema, welches man immer wieder aufgreifen und neu beleuchten kann.
Minimalismus ist nicht automatisch gleichzusetzen mit schmucklos oder langweilig. Minimalismus bedeutet sich an die Grenze zu begeben, an der nichts mehr weggelassen werden kann. Es bedeutet, dass man sich auf das Wesentliche konzentriert. Nicht alle minimalistischen Seiten jedoch wurden auf diesem Hintergrund entworfen. Webseiten, die einfach nur viel Weißraum haben und viel Bleiwüste sind nicht automatisch gekonnte, minimalistische Designs, die den Inhalt hervorheben. Ebensowenig sind Webseiten, auf denen es sich vor lauter Blumen und Girlanden nur so schlängelt und wirbelt, eine Garantie für einen (guten) bleibenden Eindruck.
Ob ein Design „gut“ oder „schecht“ ist kann man meiner Meinung nicht ausschließlich daran messen ob es gefällt oder nicht. Das subjektive Empfinden ist nur dann ein Maßstab, wenn ich einordnen kann, ob „gefällt mir“ und „spricht mich an“ von Menschen kommt, die ich auch ansprechen wollte.
Wenn man sich das Design einer Seite anschaut, insbesondere wenn es um geschäftliche Webseiten geht, dann frage ich mich als erstes welcher Grundmotivationsströmung hier gefolgt werden soll:
Balance oder Stimulanz oder Dominanz?
Minimalistische Designs können meiner Meinung nach sehr gut eingesetzt werden wenn es um Themen im Balancebereich geht, denn sie assoziieren von Haus aus Werte wie Sauberkeit, Verlässlichkeit, Qualität, Askese, Moral, Ordnung, Präzision, Pflicht.
Will ich hingegen hin zu mehr Herzlichkeit, Vertrauen, Sinnlichkeit, Genuss und Träumen, dann würde es sehr wahrscheinlich notwendig werden hier mehr bzw. stärkere, emotionalisierende Elemente einzubringen. Dabei kann ein minimalistisches Design sehr gut als Grundlage dienen.