Neue Wege für Webschriften: WOFF, Google Fonts, Cufon und Typekit

Bei meinen Streifzügen durch das Contao (Typolight) Extension Repository stieß ich auf eine Erweiterung, von der ich bis dato noch gar nicht gehört hatte: Cufón. Die Folge war eine Kettenreaktion, bei der ich mit Erstaunen feststellte, dass im Web bezüglich Schriftgestaltung erfreulicherweise einiges in Bewegung ist.

Alt Bekanntes

Dass man im Web nur eine Handvoll websichere Schriftfamilien benutzen kann, war und ist vielen Gestaltern ein Dorn im Auge. Aus diesem Grund hat es schon vor ein paar Jahren mehr oder weniger umständliche Konstrukte gegeben, mit denen man zumindest für Überschriften Dekorschriftarten verwenden konnte. So sind hier die Imagerepalcement Methoden und sIFR zu nennen, die aber nicht wirklich dazu geeignet wären sie in Fließtexten zu verwenden.

Cufón

Während bei der sIFR Methode die Schrift im Adobe-Flash Format hinterlegt sein muss, geht Cufón einen anderen Weg über Javascript. Ich finde es ganz brauchbar, auch wenn man die mit dieser Technik erzeugten Überschriften nicht in die Zwischenablage der Maus kopieren kann. Cufòn ist sowohl für WordPress als auch für Contao (Typolight) als Plugin/Erweiterung erhältlich:

Cufon für WordPress

Cufon funktioniert sehr gut, es bleibt jedoch das rechtliche Problem bei lizensierten Schriftarten. Daher sollte man sich auf lizenzfreie Schriftarten beschränken.

NEU: Google Fonts

Einigermaßen erfreut war ich  über die Meldung, dass Google jetzt Schriftarten anbietet, die sich wirklich einfach und unkompliziert einbinden lassen. GoogleFonts heißt das, die Auswahl ist bescheiden, aber hochwertig.

Google Fonts besuchen

Typekit

Als etwas kompliziertere Variante bietet Google auch den Webfontloader an, mit dem auch eine Anbindung an Typekit möglich ist. Ich habe Typekit bisher in keiner meiner Webseiten eingesetzt, deswegen kann ich nicht viel dazu sagen, außer dass es ein kommerzieller Webfont-Mietservice ist, der rechtssicher und gegen Entgeld eine Fülle von Schriften anbietet, die man sonst nur im Print verwenden könnte.

Mehr Informationen über typekit:
praegnanz.de/weblog/typekit-will-ausgewaehlte-webfonts-cross-browser-faehig-machen

Webfonts

Ende 2009 titelten viele News-Magazine, dass es ein neues, speziell für das Web konzipierte Schriftformat gibt: WOFF – Web Open Font Format. Es bietet zwei Vorteile:
1. Eine WOFF Schrift liegt in einem komprimierten Format vor. Dadurch wird die Ladezeit bei über @font-face eingebundenen Schriften verkürzt.
2. WOFF Schriften sind für das font-linking zugelassen und kommen dennoch ohne DRM (DigitalRightManagement) aus. Beide Formate können auf dem eigenen Webserver installiert und über CSS3 @font-face vom Browser geladen werden. Der Nachteil: WOFF wird bisher nur vom Firefox 3.6. unterstützt.

Für Nicht-Grafiker ist das mit den Schriftformaten nicht so ganz einfach zu verstehen. Deshalb an dieser Stelle ein paar Links zu lesenswerten Artikeln, die etwas Licht in den Fontformatdschungel bringen:
praegnanz.de/weblog/verwirrende-webfont-situation
praegnanz.de/weblog/eot-und-woff-im-jahre-2010
http://www.webfonts.info

Mein Fazit

Am sympathischsten sind mir derzeit die von Google zur Verfügung gestellten Schriften. Sollte man da das Gewünschte nicht finden, kann man vielleicht bei dafont nach einer kostenlosen und frei verfügbaren Schrift Ausschau halten, die man dann im Zusammenhang mit Cufón in eine Webseite einbinden kann.

Typekit und die neuen WOFF-Formate setzen auf CSS3 und das font-linking mit @font-face. Sofern demnächst noch mehr Browser als der Firefox das WOFF Format unterstützen, würden beide Möglichkeiten ein ziemliches breites und sehr hochwertiges Spektrum bieten. Im Moment wüsste ich aber nicht was Kunden bereit wären für diese Möglichkeiten zu zahlen.


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