Und was ist sie nicht?
Wollten Unternehmer früher Werbung für ihre Produkte oder Dienstleistungen machen, war alles ganz einfach. Man wandte sich eine Werbeagentur des Vertrauens, die teils in Eigenleistung, teils durch Vermittlung an freiberufliche Tätige Werbemaßnahmen plante und durchführte. Und bevor es das Internet gab, wurde Werbung auf allen Medien platziert – alle, nur keine Webseiten.
Mit Aufkommen des Internets und der zunehmenden Popularität von Internetseiten, gewann die Werbebranche einen ganz neuen Kommunikationsträger hinzu: die Internetseite. Während man in den 90er Jahren noch gemütlich von einer „homepage“ sprach und die eigene Seite im Netz eher mal als ein „nice to have“ angesehen wurde, ist sie heute als Repräsentationsfläche und Kommunikationskanal eines Unternehmens nicht mehr wegzudenken.
Mit der Zunahme der Bedeutung für die Außenwirkung und das Marketing eines Unternehmens, dem weiteren Ausbau des Internets und der Entwicklung des so genannten Web2.0. wandelten sich jedoch auch die Anforderungen an die Herstellung einer Webseite. Plötzlich gab es Weblogs und Content-Management-Systeme, Foren und online-shops schossen wie Pilze aus dem Boden. Während man in den Anfängen des Internets häufig nur die Kenntnisse aus den Druckmedien in eine Webseite übertragen hatte, reichte das für eine gute Webseite bald nicht mehr aus.
Wer wirklich Neukunden gewinnen will, muss wissen wie das Marketing im Internet funktioniert. Das Netz ist eine Welt für sich und die Arbeitsweise der Suchmaschine, allen voran Google, hat einen großen Einfluss auf die Funktionstüchtigkeit und letztendlich auch auf die Gestaltung einer Webseite. Insgesamt ist das ganze Betätigungsfeld „Webseite“ zu einem eigenständigen Bereich angewachsen, der es an Größe, Umfang und Reichweite mit Druckerzeugnissen aufnehmen kann.
Und so wie man zum Erstellen von professionell gemachten Druckmedien eine Reihe von Spezialisten braucht, so ist es inzwischen mit einer Webseite, wie die nicht unbeträchtliche Ansammlung von ganz neuen Tätigkeitsfeldern zeigt. Es gibt Webdesigner, Webentwickler, Frontenddesigner, Screendesigner, Suchmaschinenoptimierer und noch einige mehr.
Werbeagenturen erstellen auch Webseiten, aber nicht nur. Entweder machen sie das in eigener Regie oder geben es in Auftrag. Originäre Aufgabe einer Werbeagentur ist es aber eher mal und nach wie vor Ideen zu haben, Marken aufzubauen und Marken zu kommunizieren. Das tun sie in Fernsehspots, in Präsentationsfilmen, in Anzeigen, Kinowerbung und auch in Webseiten.
Internetagenturen, so wie ich eine bin, haben sich auf das Medium Webseite spezialisiert. Ich kann sowohl von Agenturen beauftragt werden als auch selbstverantwortlich tätig sein. Wenn eine Werbeagentur mein Auftraggeber ist, dann werde ich in aller Regel ein Briefing bekommen welches die Idee und Konzeption schon enthält. Arbeite ich allein, dann ist es meine Aufgabe zusammen mit meinem Kunden erst noch eine Strategie zu entwickeln – für das Medium Webseite und nur dafür. Da jedoch die Werebwirkung am größten ist, wenn alle Kommunikationskanäle ineinandergreifen, sollte auch eine Internetagentur keine Scheuklappen auf haben und fragen welche Maßnahmen außerhalb der Erstellung von Webseiten durchgeführt werden und sich mit den weiteren Beteiligten abstimmen.
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